Gesichter

Die Physische Attraktivität des weiblichen Gesichtes

Ovulationstheorie

Haben MĂ€nner eine PrĂ€ferenz fĂŒr ovulierende Frauen? Viele Thesen zur physischen AttraktivitĂ€t von Frauen beruhen auf die Grundannahme, dass Frauen evolutionsbedingt besonders in den Tagen des Eisprungs anziehend auf MĂ€nner wirken, weil sie bestimmte Signale der Fruchtbarkeit aussenden.
Es stellt evolutionspsychologisch betrachtet einen großen Vorteil dar, wenn MĂ€nner feststellen können, ob eine Frau ovuliert oder nicht. Denn so können sie ihr ganzes Werbungsverhalten auf solche Frauen konzentrieren und tragen somit effektiver zu ihrer Weitervererbung bei. Außerdem brauchen sie „nur“ in diesem Zeitraum der Ovulation „Acht zu geben“, dass „ihre“ Frauen nicht mit anderen MĂ€nnern Nachwuchs zeugen.
Im Gegensatz zu weiblichen Schimpansen etwa, ist die menschliche weibliche Ovulation aber weitgehend verborgen. Es scheinen sich also oberflÀchlich betrachtet trotz aller Vorteile keine evolutionÀren Adaptionen zur Erkennung der weiblichen Ovulation entwickelt zu haben. TatsÀchlich aber gibt es einige Hinweise, die MÀnner zu signalisieren scheinen, dass sich Frauen gerade in ihrer Ovulationsphase befinden.
Zu einen wird ihre Haut wÀhrend des Eisprungs heller. Einige Studien haben Vermutungen bestÀtigt, dass in vielen LÀndern eine helle weibliche Haut als anziehend empfunden wird, wenngleich sie nicht immer bevorzugt werden muss, zumal sich heutzutage eine sonnengebrÀunte Haut zu einem Schönheitsideal entwickelt hat (Fink & Grammer & Thornhill, 2001).

Universell einig ist man sich darĂŒber, dass eine weibliche Haut dann besonders attraktiv ist, wenn sie frei von Narben, Pigmentflecken, Pickeln und sonstigen HautunregelmĂ€ĂŸigkeiten ist. Eine gleichmĂ€ĂŸige Haut scheint ein Anzeichen fĂŒr Gesundheit und hormonales Gleichgewicht zu sein. Denn hohe Östrogenwerte einerseits bedeuten eine hohe Fruchtbarkeit, doch zu hohe Werte greifen andererseits das Immunsystem an, was wiederum Ă€ußerlich an der Haut erkennbar wĂ€re.
Es ergab sich bei Untersuchungen, dass Akne bei Frauen hĂ€ufig mit sehr hohen Androgen- und Testosteronwerten und niedrigen Östrogenwerten - was ja die Fruchtbarkeit verringert - einhergeht. Außerdem verursachen hohe Androgenwerte einen vermehrten Haarwuchs, welcher bei MĂ€nnern normal ist, bei Frauen jedoch unerwĂŒnscht ist (Fink & Grammer & Thornhill, 2001).
Die Haut ist somit nicht nur - sofern sie elastisch, faltenfrei und von farblicher RegelmĂ€ĂŸigkeit ist - ein Anzeichen fĂŒr Jugendlichkeit, sondern gibt auch Hinweise auf die hormonelle Konstitution der Frau.
Eine haarlose, ebenmĂ€ĂŸige, helle Haut signalisieren demnach hohe Fruchtbarkeit und ImmunitĂ€t augrund von hohen Östrogen- und niedrigen Androgen-/Testosteronwerten.
In einer jĂŒngst durchgefĂŒhrten Studie von Fink, Grammer, und Thornhill (2001) unterstĂŒtzen die empirischen Befunde den AttraktivitĂ€tsvorteil von ebenmĂ€ĂŸiger Haut. Es wurden 20 kaukasische Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren von 54 kaukasischen Freiwilligen beurteilt. Dabei ergab eine rötliche FĂ€rbung der Haut eine positive Korrelation mit AttraktivitĂ€t im Gegensatz zu einem GrĂŒn- und Blauton. Ebenso fanden sich negative ZusammenhĂ€nge zwischen warziger, pickeliger und sonst unebenmĂ€ĂŸiger Haut mit der AttraktivitĂ€t.
Es ließ sich hier aber nicht bestĂ€tigen, dass eine hellere Haut auch gleichzeitig attraktiver ist. Wie eben angesprochen reflektiert dieser Befund scheinbar die gegenwĂ€rtige PopularitĂ€t in westlichen und westlich beeinflussten LĂ€ndern sonnengebrĂ€unter Haut, vermutlich, weil diese einen hohen Status signalisiert (nur wer genĂŒgend Zeit und Geld hat, kann in ein Sonnenbad in den Ferien oder in einem Sonnenstudio investieren; Fink & Grammer & Thornhill, 2001).

Es scheinen also bestimmte Hinweise auf die Ovulation der Frau zu geben, doch inwieweit dies auch wirklich auf MĂ€nner anziehend wirken, muss noch eingehender untersucht werden. Die in Studien festgestellte PrĂ€ferenz fĂŒr bestimmte ovulationsbedingte Körpermerkmale muss nicht unbedingt bedeuten, dass MĂ€nner feststellen können, wann eine Frau ovuliert. Sie könnten auch so interpretiert werden, dass Frauen, die sich in der Phase des Eisprungs befinden, automatisch ein erhöhtes sexuelles Verlangen verspĂŒren und deshalb von sich aus mehr sexuelle Bereitschaft aussenden und die Initiative ergreifen und die MĂ€nner lediglich auf dieses Verhalten reagieren bzw. ihre AttraktivitĂ€tsbeurteilungen bezĂŒglich weiblicher AttraktivitĂ€t in Studien auf diese Erfahrungen mit ovulierenden Frauen beruhen (Buss, 2004).

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