| Die Theorie der elterlichen Investition
Die Theorie der elterlichen Investition, 1972 von Trivers eingefĂŒhrt, galt als bahnbrechend, weil durch sie erklĂ€rbar schien, warum sich Frauen und MĂ€nner in ihrer SexualitĂ€t und Partnerwahl so unterschiedlich verhalten. Diese Theorie wurde bis heute von vielen empirischen Befunden unterstĂŒtzt. Die grundlegende Aussage der Theorie ist, dass das Geschlecht, das weniger in den Nachwuchs investiert, in der Regel um das andere Geschlecht stĂ€rker konkurriert (Buss, 2004).
Die Verteilung der elterlichen Investition, die sich bei den Menschen so verhĂ€lt, dass die Frauen dasjenige Geschlecht sind, das mehr in den Nachwuchs investiert (und zwar obligatorisch, da nur sie anatomisch zur Geburt eines Kindes fĂ€hig sind und weil nur sie in der postnatalen Phase die Hauptnahrungsquelle sind). Die konsequente Schlussfolgerung wĂ€re somit, dass Frauen wĂ€hlerischer bei ihrer Partnerwahl sind, damit sich die Investition in den Nachwuchs auch langfristig âlohntâ. VerstĂ€rkt wird dieses wĂ€hlerisches Paarungsverhalten dadurch, dass die Frauen anders als die MĂ€nner viel weniger Nachwuchs âproduzierenâ können, denn sie sind erst einmal neun Monate gebĂ€runfĂ€hig fĂŒr weiteren Nachwuchs und sind zudem noch Jahre nach der Geburt mit der Aufzucht des Kindes zu sehr eingebunden, als dass sie uneingeschrĂ€nkt weitere Kinder zur Welt bringen könnten.
Dieses Problem haben MĂ€nner nicht. Einerseits produzieren sie Millionen von Spermien pro Stunde, im Gegensatz zu dem lebenslangen und nicht erneuerbaren Vorrat an 400 Eizellen bei Frauen. Andererseits, da sie rein biologisch gesehen nicht fĂŒr die Aufzucht der Kinder benötigt werden, sind sie in der Lage flugs nach dem einen Geschlechtsakt, sich mit der nĂ€chsten fruchtbaren Frau zu paaren, um abermals Millionen von Spermien auf âBefruchtungsreise zu schickenâ. Damit ist aus evolutionsbiologischer Perspektive ersichtlich, warum MĂ€nner so bindungsscheu und sexuell fixiert sind, wohingegen Frauen ein viel wĂ€hlerisches Paarverhalten zeigen.
Dieses geschlechtstypische Sexualverhalten wurde durch eine jĂŒngst veröffentlichte Studie von Schmitt (2003) bestĂ€tigt. In dieser Selbst-Rating-Studie mit dem Namen âSociosexual Orientation Inventorâ (SOI), die von Simpson und Gangestad entwickelt wurde, enthielt Fragen zum Paarverhalten, zu romantischen Phantasien und zur Einstellung zum Sex. Darin zeigte sich kulturĂŒbergreifend, dass in allen 48 untersuchten LĂ€ndern die MĂ€nner einen höheren SOI-Wert hatten als die Frauen, was im Umkehrschluss bedeutet, das Frauen sexuell restriktiver zu sein scheinen als MĂ€nner (Schmitt, 2003).
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Diese, so scheint es, biologische PrĂ€disposition im Sexualverhalten, haben nach Meinung evolutionĂ€rer Theorien Implikationen fĂŒr die PrĂ€ferenzen von MĂ€nnern und Frauen beim Paarungsverhalten. Eine Implikation ist, dass bei Frauen, werden sie vom anderen Geschlecht als potentielle Partnerin in Betracht gezogen, die physische AttraktivitĂ€t eine gröĂere Rolle zu spielen scheint, als das bei der MĂ€nnerwahl fĂŒr Frauen der Fall ist.
In einer generationsĂŒbergreifenden Studie, die von 1939 bis 1996 durchgefĂŒhrt wurde, gaben die MĂ€nner in allen FĂ€llen an, dass fĂŒr sie die AttraktivitĂ€t der Partnerin wĂŒnschenswerter und wichtiger sei, als das Frauen taten. WĂ€hrend die AttraktivitĂ€t fĂŒr die MĂ€nner wichtig war, war sie fĂŒr die Frauen zwar wĂŒnschenswert aber nicht entscheidend (Henss, 1998; Buss, 2004; Hassebrauck & Niketta, 1993; Schmitt, 2003).
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