Gesichter

Die Physische Attraktivität des weiblichen Gesichtes

AttraktivitÀt als Kriterium bei der Partnerwahl

Dass physische AttraktivitĂ€t im tĂ€glichen Leben aber insbesondere bei der Partnerwahl eine große Rolle spielt, dokumentiert die „Computerdance“-Studie aus 1966 von Walster, Aronson, Abrahams und Rottman (Wilson, 1977). Entgegen ihrer Hypothese, dass sich die Partnersuche eher an den Ähnlichkeitsgrad von sozialen Eigenschaften orientiert, weil nach Meinung der Autoren nicht nur die ErwĂŒnschtheit, sondern vor allem die Erreichbarkeit des Partners ein Kriterium bei der Partnerwahl ist, zeigte sich in dieser Studie eine klare Dominanz der AttraktivitĂ€t als Kriterium: Bei diesem College-Tanzabend wurden Teilnehmern suggeriert, dass die Tanzpartner nach gemeinsamen Interessen sortiert wurden. TatsĂ€chlich aber, wurden diese zufĂ€llig zugeordnet. Es zeigte sich eindeutig, dass nur die AttraktivitĂ€t des Tanzpartners eine Rolle dafĂŒr spielte, wie sympathisch er wirkte und ob man ihn wieder treffen wollte. „Innere Werte“ und die erkennbaren PersönlichkeitszĂŒge des Partners spielten dabei keine Rolle!

Andere Studien belegen, dass die AttraktivitĂ€t nicht nur bei kurzfristigen Bekanntschaften junger Leute eine tragende Position innehat, sondern sogar fĂŒr die Entwicklung einer Beziehung von großer Bedeutung ist (Dobner, C. & Reitmayr, V. & Spazierer, I. & Tiefenbach, K., In: Hergovich, 2002, S. 297-310).
Es zeigte sich zudem in Studien, dass die Bedeutung der AttraktivitÀt zumindest in den Vereinigten Staaten sogar dramatisch zugenommen hat (Buss, 2004, S. 206 ).

Umso mehr hat mich dieses RĂ€tsel fasziniert, je öfter ich von Theorien evolutionĂ€rer Natur gehört habe, die nicht nur den Anspruch an sich stellen, eben dieses komplexe und vielschichtige Geheimnis auflösen zu können, sondern sogar von einigen verblĂŒffenden Studien scheinbar bestĂ€tigt wurden.

In dieser Hausarbeit soll die physische AttraktivitĂ€t aus der Differentiellen und Biologisch-Psychologischen Sicht behandelt werden und somit sozial- und kulturwissenschaftliche Aspekte des Themas außen vor gelassen werden.
Im Mittelpunkt stehen dabei die geschlechtstypischen Ă€sthetischen Ideale fĂŒr Frauen und die theoretischen ErklĂ€rungsansĂ€tze aus der Evolutionspsychologie. Sie alle bauen auf die Evolutionstheorie von Charles Darwin auf. Die Evolutionstheorie von Darwin hat den Meilenstein zur evolutionĂ€ren Psychologie erst ins Rollen gebracht und wir verdanken unsere heutigen Kenntnisse ĂŒber physische AttraktivitĂ€t vor allem dieser - bei der damaligen Veröffentlichung revolutionĂ€ren und bahnbrechenden - Theorie der Evolution. Auf diese möchte ich im Folgenden nĂ€her eingehen.
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